Das Ende des Adressraums - IPv4 / IPv6

Das Internet-Protokoll (IP) ist das grundlegende Protokoll für die Kommunikation im Internet, wie wir wissen. Jedes an das Internet direkt angeschlossene Gerät bekommt eine eindeutige Adresse zugewiesen (IP-Adresse), um so mit anderen Geräten kommunizieren zu können.

Die seit 1981 am häufigsten verwendete Version des Internet-Protokolls, die Version 4 (IPv4) stellt 4.294.967.296 Adressen zur Verfügung! Trotz der Tatsache, dass nicht jeder PC, der einen Internetanschluss hat, so eine öffentliche IP-Adresse in Anspruch nimmt, weil sogenannte NAT (Network Address Translation)-Router komplette interne PC-Netze zu so einer IP-Adresse zusammenschalten können, waren im Jänner 2008 nur noch etwa 16% der IPv4 Adressen verfügbar.

Laut regelmäßig aktualisierten Schätzungen wird dieser Vorrat schon im ersten Halbjahr 2012 endgültig aufgebraucht sein. Will man weiter bei dem Grundprinzip des Internet, dass jeder Rechner mit jedem kommunizieren kann, bleiben, muss auch jedes angeschlossene Gerät eindeutig mit einer IP-Adresse adressierbar sein.

Die einzige langfristige Lösung dieses Problems ist die Umstellung auf eine neue Version des Internet-Protokolls, IPv6. Obwohl Ipv6 schon 1998 als Standard verabschiedet wurde, wird es erst in der nahen
Zukunft relevant werden. IPv6 stellt circa 3,4x1038 Adressen zur Verfügung, was ungefähr 6,65x1023 IP-Adressen pro Quadratmeter der Erde bedeutet.

Um nicht nach 2011 gezwungen zu sein, schnell auf die Technologie-Umstellung wie IPv6 zu reagieren, hat Didi Kressnig von servus.at im Frühjahr mit der Umstellung auf das neue Protokoll begonnen und versucht die notwendigen technischen und konzeptionellen Voraussetzungen zu schaffen. Zur Einführung von IPv6 müssen die Netzgeräte wie Router, Switches, Firewalls und Gateways umgerüstet werden. Nebenbei sei erwähnt, dass so eine Umstellung bei unserem Einsatz von ausschließlich freien Betriebsystemen (LINUX, BSDs, ..) wesentlich erleichtert wird. Auch alle Applikationen wie HTTP, SMTP, POP, IMAP... sollen möglichst bald mit IPv6 und aber auch weiterhin mit IPv4 funktionieren. Natürlich geht so eine Umstellung nur sukzessive, denn ein Rechner in einem IPv6 Netzwerk kann nicht mit Rechnern kommunizieren, der noch nicht auf das neue Protokoll umgestellt hat. Deshalb müssen in dieser Übergangsphase des Internets, die vermutlich einige Jahre dauern wird, Rechner mit beiden Protokollen angebunden sein.

Für die EnduserIn wird es nicht wirklich ersichtlich welches der beiden Netzwerkprotokolle gerade zum Einsatz kommt. Der größere Adressraum ist vor allem technisch versierten EnduserInnen zugänglich.
Für servus ist diese Umstellung insofern wichtig, um neue Erfahrungen zu machen und sich theoretisch, wie auch praktisch mit IPv6 zu beschäftigen.

Die Entwicklungen in den kommenden Jahren wird darin bestehen, nicht nur Computer, sondern auch Maschinen und eine Reihe physischer Objekte (von der Waschmaschine bis zum Joghurtbecher) miteinander zu verbinden, um das »Internet der Dinge« zu schaffen. Ja - Spam ist die Zukunft! Die damit verbundenen Bestrebungen sind jedenfalls nicht immer erfreulich, stehen aber im engen Zusammenhang mit dieser Umstellung auf IPv6. Auf jeden Fall ein doch neues Feld, das es zu erkunden und zu beobachten gilt.