Da die Versorgerin nicht im strengen Sinne Journalismus betreibt und das »Editorial« an dieser Stelle ohnehin ein kommentiertes Inhaltsverzeichnis ist, begnügt es sich gerne aufgrund Platzmangels damit, noch kursorischer vorzugehen:
Melanie Letschnig bespricht für uns den neuen Film von Ruth Beckermann, Erwin Riess lässt Herrn Groll und den Dozenten über aktuelle Scheußlichkeiten der Bundesregierung diskutieren und Paul Schuberth widmet sich den Zuständen ob der Enns.
Ins algorithmische Pestherz von Lug und Trug stößt Richard Schuberth vor und Marcel Matthies stellt Thomas Melles Versuche vor, seine psychischen Zustände in Buchform zu verarbeiten. Damit, wie es um die Liebe in Zeiten postmoderner Vergesellschaftung bestellt ist, beschäftigt sich die Soziologin Eva Illouz auch in ihrem aktuellen Buch, das Mathias Beschorner rezensiert.
In seiner Analyse der unterirdischen Geschichte des Postmodernismus im deutschen Sprachraum nimmt sich Magnus Klaue nach Jacob Taubes (siehe Versorgerin #118 & #119) den Merve-Verlag vor. Diesen erwähnt auch Jakob Hayner in seinem Text en passant – en effet ist sein Beitrag aber dem März-Verlag und dessen Gründer Jörg Schröder gewidmet, der im Oktober 80 Jahre alt wurde. Paulette Gensler nimmt ein doppeltes Jubiläum zum Anlass ihres Textes: Vor 50 Jahren erschien das Buch »Der nackte Affe« des Zoologen Desmond Morris, der mittlerweile 90 Lenze zählt. Svenna Triebler wirft einen unvermeidlich dystopischen Blick auf aktuelle Tendenzen digitaler Fremdbestimmung, dem Gedanken aus der »Dialektik der Aufklärung«, dass Versöhnung dazu dienen kann, Unterdrückung zu verklären, spürt Gerhard Scheit an den Figuren aus Mozarts Opern nach.
Um Musik geht es auch im Text von Till Schmidt: Er beleuchtet die Bedeutung von Mulatu Astatke für den modernen äthiopischen Jazz. Kristina Pia Hofer wiederum befragt Mitglieder des Organisationskollektivs für »Signale18« über Hintergründe und Ziele dieses Festivals.
Dass unsere Leserinnen und Leser 2019 die Signale hören, wünscht
Die Redaktion