Mit der neuen Versorgerin kommen wir ganz schön herum, bzw. ummadum wie wir hier in dieser sauberen dirty old town sagen. Wir starten am »Treffpunkt Afrika« – Senegal, Zimbabwe, Kenia, Südafrika, Tanzania und Elfenbeinküste sind einige der afrikanischen Länder, aus denen die AkteurInnen anreisen, die an diesem Festival von 3. bis 5. Mai in und vor der Stadtwerkstatt teilnehmen werden und über die auf den Seiten 3 bis 5 zu lesen ist. Über ein internationales afrikanisches Phänomen erfährt man auf Seite 5 von Christian Wellmann: »Punk in Afrika«.
Übers Meer back to old europe, nach Griechenland, das in diesen Tagen weniger mit der Seele, als mit Häme, ja Hass gesucht wird. Im Fährhafen von Piräus sitzt unser alter Bekannter Herr Groll und lenkt seine Gedanken naturgemäß vorerst auf den Schiffsverkehr, kommt dann aber rasch auf den »Kern der griechischen Misere« (Seite 7). Von der weiß auch der in Athen lebende Dichter und Philosoph Hatto Fischer auf Seite 8 zu berichten, quasi live aus »Griechenland vor der Wahl«.
»Dass Griechenland, nach jahrelangem vergeblichen Ringen um Entschädigung für das Massaker in Distomo, nun als Bittsteller unter deutscher Protektoratsverwaltung steht«, bezeichnet der Hamburger Autor Lars Quadfasel auf Seite 9 als das, was es ist: obszön.
Wie aber soll man bezeichnen, was Roma und Sinti in einem Europa des 21. Jahrhunderts widerfährt? Die Filmemacherin Marika Schmiedt präsentiert ihren neuen Film »ROMA MEMENTO Zukunft ungewiss?« am 19. April in der Stadtwerkstatt und spricht darüber mit Luis Liendo Espinoza auf Seite 11. Simone Schönett weist in ihrem Text auf Seite 11 u.a. auf den rassistischen Charakter des Bettelverbotes hin.
Auf einen Trip in ein fiktives California nimmt uns Kristina Pia Hofer auf den Spuren von Herschel Gordon Lewis, dessen Film She Devils on Wheels, sie auf Seite 13 auf seine Feminismus-Kompatibilität abklopft. Zurück in Schnitzelland, zurück auf dem Boden der dumpfen Realität werfen wir auf Seite 16 mit Stepan Grigat einen Blick zurück auf »unsere Leut«, auf die »FPÖ nach Jörg Haider«. Austriakisch operettenselig ist man derweil noch in Linz, wo nach der Welturaufführung der servus-Operette von Uschi Reiter auf Seite 2 und Herrn Xav auf Seite 15 Rückschau gehalten wird.
Wer sich für die Anfänge der Stadtwerkstatt, konkret das Jahr 1981, interessiert, der/dem empfehle ich das amüsante Buch Gib dem Feuer keine Nahrung! von »Brandzinken« Günter und das Interview auf Seite 14, das Tanja Brandmayr mit dem vom Stelzhamerbund gedissten Dialektautor geführt hat.
Wer seine Zeitung lieber anderen Zwecken zuführt, als sie zu lesen, sei auf unsere brandneue »relaunschte« website http://versorgerin.stwst.at verwiesen. Als Bonus bieten wir dort auch zwei LeserInnenbriefe, für die in print kein Platz war.


So long

k.