»Arbeitsloser rastete im AMS mit Waffe aus« titelten die OÖN am 27.10.07. Unzufrieden mit den AMS-Schulungen und der Streichung seiner Bezüge sei der Floridsdorfer, der den Betreuer bedroht hatte, laut Wiener Polizei gewesen. War in der Wirklichkeit der AMS-Mitarbeiter noch einigermaßen glimpflich davongekommen, so ging es für den fiktiven Kollegen in dem ein paar Wochen zuvor ausgestrahlten »Tatort« böse aus. Er wurde niedergeschossen.
Was ist los mit dem Arbeitsmarktservice und seinen Maßnahmen? Maria Wölflingseder sieht auf S. 4 darin eine »Institution Schwarzer Pädagogik« und räumt auch gleich mit der Mär von den sinkenden Arbeitslosenzahlen auf. Mark Lars hat auf S. 6 Tipps, wie sich klassenbewusste ProletarierInnen beim Einstellungsgespräch verhalten sollten. Auf der selben Seite schreibt Franz Fend über das Fitnessstudio als »verlängerter Werkbank des AMS«. Andi Wahl erzählte uns von einem »Arbeitslosen-Stammtisch« im Frankviertel, einem Ort um »studierat und sinnierat« zu werden, so Stammtisch-Mitglied Eva Eichinger auf S. 5. Über die, die noch Arbeit haben, berichten die Reportagen aus dem Band »Schicht«, den Anna Masoner auf S. 7 rezensiert hat.

Alle Hoffnungen auf eine Verbesserung der Fremdengesetze zerstört Erwin Riess in seiner Groll-Geschichte »Arigona Zogaj oder Ein Fall Österreich« auf S. 3, die er schrieb, nachdem das Mädchen wieder aus seinem Versteck aufgetaucht war. Wie er mit Hilfe der Zeitschrift »konkret« »in kurzer Zeit die Stammesgeschichte der Europäischen Linken im 20. Jahrhundert« durchlief, erzählt Riess auf S. 7. Michael John versorgte uns mit einem Artikel über »Fußball und Nationalsozialismus in den Donau- und Alpengauen« (S. 12). Tanja Brandmayr interviewte die Künstlerin Marika Schmiedt (S. 8) und lieferte eine Freie-Szene-Reportage über die Poststrukturalisten von qujOchÖ (S. 13). Wie alles anfing in der Linzer Musikszene, steht in Andi Kumps Buch »Es muss was geben«, Karin Fisslthalers aka Cherry Sunkist’s Rezension auf S. 11.

Seine Freunde kann man sich oft nicht aussuchen. Linz09 führt stadtwerkstatt in seinem Programmbuch, das Christian Wellmann für die VERSORGERIN gelesen hat (S.11), als »Linz 09 Friend« an. Sowas wird man, wenn man eine entsprechende Vereinbarung mit Linz09 unterzeichnet hat. Das hatten wir nie getan und mittlerweile hat sich Intendant Heller für die Nennung auch »in aller Form« entschuldigt. So. Das musste gesagt werden. Gesagt werden muss auch, dass es Auseinandersetzung (nicht nur) über die richtige Diktion in der Ablehnung von 09 gibt. Stwst-Vorstand Chris Eder tut dies ausführlich und – tongue-in-cheek – auf S. 9 und zeichnet auch für das dazugehörige Cover verantwortlich.

Bye
k.