Alles wird gut!

Die neuen Veranstalter der Stadtwerkstatt stellen ihr Programm vor.

Im August war es endlich soweit. Das neue Veranstaltungsteam der Stadtwerkstatt begann mit seiner Tätigkeit, Kultur nicht nur für die »breiten Massen« zu produzieren. Der Auftrag war klar, die Umsetzung nicht immer ganz so einfach. Dennoch können wir auf einen großartigen Herbst zurückblicken, veranstaltungstechnisch gesehen zumindest. Ein Highlight war sicher unser erstes gemeinsames Konzert mit Azeotrop aus der Schweiz. Mit vier zahlenden BesucherInnen und einer Hammondorgel auf der Bühne wohl nicht der beste Einstieg. Aber es konnte ja nur noch besser werden, und ja, es wurde auch besser. Die Wiener Tschuschenkapelle sorgte einen Tag darauf schon für reges Publikumsinteresse. Auch unsere FreundInnen von der Kupfermuckn durften wir heuer begrüßen, mit ihrer Kalenderpräsentation und dem Stimmgewitter Augustin auf der Bühne ein mehr als gelungener Abend.
Mein persönliches Highlight im Herbst war zweifelsohne Knalpot. Selten hat es eine Band geschafft, mich so positiv zu überraschen.
Cello gefällig? Ja, auch das hatten wir heuer schon auf der Bühne. Sinnlicher Besuch von der Insel. Bela Emerson und Lianne Hall heißen die zwei reizenden Damen, die uns beehrten. Ein schöner Abend, der durch das Blitzlichtgewitter des norwegischen Noiseduos MoHa! noch komplettiert wurde.
Ja, und auch die Frauenquote wurde berücksichtigt, aber nicht weil wir es auf biegen und brechen unbedingt erreichen wollten, sondern weil es einfach auch so viele gute Frauenbands gibt. Ehrlich!
Dies bewiesen auch MoshMosh auf der Bühne, oder besser gesagt rundherum. Eine Band, die nicht nur statisch auf den Applaus wartet, sondern auch das Publikum miteinbezieht und fordert.
Wikinger und Japaner auf einer Bühne? Ich weiß, auf Nationalitäten wird im Normalfall ge......., aber manchmal gibt mensch doch gerne an damit. Und das Suma und Birushanah Konzert war ein solches. Ein gelungener Noiserock-Abend der Extraklasse.
Während ich gerade vor dem Rechner sitze und diese Zeilen tippe, höre ich gerade den Soundcheck der Band Dozer, und freu mich jetzt schon wie ein kleines Schulkind auf dieses Konzert.
Also, ihr seht, es geht weiter und immer weiter und wir freuen uns auf die weiteren Herausforderungen, die das Veranstaltungswesen mitbringt.

Veranstaltungsreihen

Natürlich sahen wir uns verpflichtet, diverse etablierte Veranstaltungsreihen weiterzuführen. Neben diversen DIY Veranstaltungsreihen wie zum Beispiel Morphed, Kings Club und Soundsgood, um nur wenige zu nennen, sahen wir es als Auftrag, uns auch selbst Gedanken über etwaige Veranstaltungsreihen zu machen:

Graz goes Linz Festival

Dieser Abend ist der Beginn einer losen Folge von Konzertabenden in der Stadtwerkstatt, bei denen Bands aus einer Landeshauptstadt vorgestellt werden. Mit dieser Veranstaltungsreihe wollen wir bestehende Netzwerke zu Musikern und Veranstaltern in Österreich ausbauen und neue schaffen. Neben bereits etablierten Bands wollen wir auch jungen Musikern eine Auftrittsmöglichkeit in der Stadtwerkstatt geben. Den Beginn macht am Freitag, den 19.12.2008 Graz, das im Moment mit einer besonders aktiven Musik-Szene auf sich aufmerksam macht. Drei Bands konnten wir für einen Auftritt in der Stadtwerkstatt gewinnen. Über Killed by 9V Batteries muss man wohl nicht viele Wort verlieren, seit einiger Zeit zählen sie zu den interessantesten und innovativsten Bands in Österreich. Fragments of an Empire werden uns mit Post-Rock vom Allerfeinsten beohren. Und schließlich Ciao Merlin, sie werden den Abend mit eher experimentell anmutenden Indie-Klängen eröffnen.

Open Air Oheim goes big little City 2.0

Es ist wieder soweit, der Ottensheim Open Air Jahresteiler steht vor der Tür. Nach dem sehr erfolgreichen Auftakt Ende Februar 2008 wird dieses kleine und feine Festival am 20. und 21. Februar 2009 wieder über die Bühne gehen. Wie bereits vom Vorjahr bekannt, wird am Freitag die Kapu bespielt, und am Samstag die Stadtwerkstatt. Das Programm wird wie immer mit dem ebenso bekannten wie begehrten »Ottensheim-Open-Air-Booking-Gütesiegel« versehen sein, dh. es erwartet euch eine Mischung aus lokalen und internationalen Acts, die euch mit HipHop Beats einheizen und mit ass-kicking-Rock zum Headbangen bringen werden. Quer durch die Stilrichtungen, nur das Beste für euch. Ein besonderes Highlight können wir euch schon verraten, Fiva MC aus München wird gemeinsam mit DJ Phekt ihre neue CD präsentieren, produziert wurde dieses gute Stück vom Linzer HipHop-Urgestein Flip. Fiva war ja auch am 2008er Open Air zu Gast, und ihr Auftritt in der untergehenden Sonne war wohl nicht nur für mich ein Highlight des letzten Festivals. Für alle, die dieses Konzert versäumt haben, oder Fiva mit neuen Songs nochmal erleben wollen, gilt es den Weg in die Kapu zu suchen und zu finden. Über das restliche Programm können wir zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht allzuviel palavern, aber die eine oder andere kleine Sensation werden wir euch bestimmt noch bieten.

Die Grundidee des do it yourselfs

Auch andere sollen die Möglichkeit bekommen ihre Ideen und Wünsche im Bereich Kultur umzusetzen. Nur fehlt es in Linz leider an Orten, wo diese auch verwirklicht werden können.
Da kommen wir auf den Plan – nur leider reichen auch unsere Mittel
nicht, diesen Durst zu stillen.
Und wie sowas abläuft? Also dieses DIY und so.
Da gibt es eine schöne Beschreibung von unseren Vorgängern, die ich euch hier präsentieren will:
DO IT YOURSELF bedeutet, dass du den Saal der Stadtwerkstatt als Freiraum zur Verwirklichung deiner Ideen (Konzerte, Vorträge, Soli-Veranstaltungen, Videoaufnahmen, etc. ) nutzen kannst.
Es bedeutet aber nicht, dass man den Saal mieten kann im Sinne eines »professionellen« Leistungs-Gegenleistungsprinzips.
Es gibt auch so was wie einen geregelten Rahmen in dem das Ganze abläuft.

Schön oder?

Zum Abschluss

Manches wurde vollbracht, aber viel muss noch geschehen. Ein schöner allgemeiner Satz, der immer wieder Bedeutung findet. Das Programm der Stadtwerkstatt bucht sich nicht von selbst und es ist uns eine Freude euch die Gustostücke der weltweiten Musikszene nach Linz zu holen. Ob ihr das kulturelle Angebot, das wir euch zu Füßen legen, auch nützt, bleibt euch überlassen.

In diesem Sinne:
Wir sehen uns in der Stadtwerkstatt.

Andreas Heißl und Jörg Parnreiter