Das Aufhellen der Haut ist eine alte Praxis, die schon zu Zeiten der antiken Griechen oder auch Ägypter geläufig war – so auch bei den japanischen Geishas jüngerer Geschichte. Frauen wie auch Männer diverser Altersklassen, ethnischer Zugehörigkeit, Einkommens- und Bildungsniveaus erhellen ihren Teint.
»Skin toning«, die sogenannte Aufhellung der Haut ist in vielen afrikanischen, karibischen, nord- und lateinamerikanischen Ländern, sowie in der Asia-Pazifischen Region weit verbreitet. Laut WHO (2011) nutzen 77% der Frauen in Nigeria, 59% in Togo, 35% in Südafrika, 27% in Senegal und 25% in Mali regelmäßig Hautaufhellungspräparate.
Bei regelmäßiger Anwendung dieser Produkte kann die Gesundheit sehr beeinträchtigt werden. Hautaufhellende Präparate können Hautausschläge, Hautverfärbung, vorzeitige Hautalterung oder Narben verursachen. Die Haut wird weniger widerstandsfähig gegenüber bakteriellen und Pilzinfektionen. In schwerwiegenden Fällen können Leber- und Nierenschäden, Hautkrebs, Depressionen, Ängstlichkeit oder auch Psychosen die Folge sein.
Die Frage, weshalb so viele Menschen weltweit, den Melanin-Gehalt ihrer Haut reduzieren wollen, birgt viele unterschiedliche Antworten. In der Literatur werden unterschiedliche Thesen als Ursache für das Aufhellen der Haut beschrieben. Einerseits kann helle Haut als schön und trendy empfunden werden. Andererseits erhellen viele Personen ihre Haut, da sie der Auffassung sind, die soziale Durchlässigkeit damit erleichtern zu können, oder sich eine bessere Chance auf dem Heiratsmarkt erhoffen.
Es gibt aber auch Gegenbewegungen – mittlerweile hat sich in der senegalesischen Mode-Industrie eine Veränderung bemerkbar gemacht. Bei der »Dakar Fashion Week« 2013 hat Adama Ndiaye, Gründerin dieser Modewoche, erstmalig Models mit gebleichter Haut von der Teilnahme ausgeschlossen. Durch die Verbannung möchte sie das Selbstbewusstsein der schwarzen Frauen stärken und auf die gesundheitlichen Risiken hinweisen.
Wir wollen mit der Fotoausstellung »Be Yourself – Stay Black and Beautiful« ein komplementäres Schönheitsbild schaffen, möchten uns von dieser weißen Vorherrschaft befreien und alle Schönheitstypen gleichwertig in den Medien und öffentlichen Räumen bewerben. Wir wollen mehr Lupita Nyong’o, Alex Wek oder Ozwald Boateng in unseren Köpfen repräsentieren und weniger Nicki Minaj, Beyonce, Denica oder Vybz Kartel als Role Models.