Die katholische Organisation Pax Christi fühlte sich von Alex Feuerherdts Artikel »Das unheilbar gute Gewissen von Pax Christi« (siehe Versorgerin #115) derart auf den Talarkragen getreten, dass sie per Mail nassforsch einforderte, dass sie gern eine Art PR-Text in dieser Versorgerin »abdrucken lassen möchte«. Diesem – nicht einmal in eine Bitte gekleideten – Ansinnen sind wir zum einen deshalb nicht nachgekommen, da wir unserem Publikum zutrauen, sich auf Basis der angeführten Quellen selbst ein Bild von den im Artikel geschilderten Vorkommnissen zu machen und zum anderen, weil wir uns nicht als Verlautbarungsorgan gekränkter Eitelkeiten sehen. Schon gar nicht, wenn es um die friedensbewegten Frömmler_innen geht, die bei Kritik zu religiösen Rollkommandos mutieren (resp. trans-substantiieren) und uns nun, wie man hört, bei unseren Anzeigenkundinnen anschwärzen wollen.
Zwar wurden der Versorgerin keine »Stürmer-Methoden« vorgeworfen – bei Islamkritik ist dies allerdings häufiger der Fall, was Paulette Gensler zum Anlass nahm, das nationalsozialistische Hetzblatt auf dessen Islambild zu untersuchen und David Kirsch rezensierte für uns das Buch »Islamismus und Kollaboration.« Ein weiterer kleiner Heftschwerpunkt widmet sich in den Beiträgen von Felix Riedel und Svenna Triebler den Bedrohungen durch den Klimawandel und ein anderer dem Umgang mit Roma und Sinti: Filiz Demirova schreibt über die Ignoranz der Ethnologie, Melanie Letschnig über den Film »Revision« und Jakob Hayner über das Stück »Roma Armee.« Außerdem in dieser Ausgabe: Ein Interview mit Richard Schuberth (bei dem wir uns recht herzlich für die Collage auf dem Cover bedanken möchten) über »linkes Bewusstsein«, Ausführungen von Gerhard Scheit über den Todestrieb. Renate Göllner erinnert an Silvia Bovenschen und Kristina Pia Hofer liefert einen Beitrag über eine künstlerische Auseinandersetzung mit Silvia Federici. Leider drängt sich auch die kommende Regierungskoalition als Thema auf: Mladen Savić fragt sich, warum zivilisatorische Rückschritte nicht als solche wahrgenommen werden und Erwin Riess beschreibt die aktuelle Rückkehr der zweiten Republik zu ihren Vorkriegswurzeln.
Wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, nicht zu den Menschen gehören, die Weihnachten und dessen Gepflogenheiten ignorieren und deshalb auf der Suche nach Geschenken sind (solange diese noch nicht unter der »Jultanne« platziert werden), möchten wir Sie auf zwei Buchrezensionen aufmerksam machen: Franz Fend stellt Erwin Riess‘ neuen Groll-Roman vor, den dieser am 7. Dezember 2017 in der Melicharstraße 8, Linz, 19 Uhr präsentieren wird, und Paul Schuberth »Klassikkampf« von Berthold Seliger, der am 11. Jänner 2018 im Saal der Stadtwerkstatt damit zu Gast sein wird. Dass beide Bücher von Personen stammen, die selbst für die Versorgerin schreiben, mag für manche Cliquenwirtschaft sein, nicht aber für
Die Redaktion