Zehn Jahre nach ihrem ersten Kulturentwicklungsplan strengt die Stadt Linz mit dem »KEP neu« nun einen »Prozess zur Erarbeitung eines Kulturleitbildes und strategischen Programms für die kulturelle Entwicklung der Stadt Linz« (http://kep.public1.linz.at) an. Ziel sei es, »eine breite Öffentlichkeit an der Diskussion um die kulturelle Zukunft von Linz zu beteiligen und gemeinsam entsprechende Leitlinien und Maßnahmen für die kulturelle Zukunft von Linz zu erarbeiten.« Zu diesem Zwecke lädt man zu Workshops, deren Stimmung von so manch TeilnehmerIn als »überraschend sonnig« beschrieben worden ist. Wellness in Bad Linz? Wenn‘s der Standortentwicklung dienlich ist...
Tanja Brandmayr hat einen dieser Workshops besucht, ihr Kommentar zum »Prozess für alle« eröffnet auf Seite 3 den Beitrag der VERSORGERIN zum »KEP neu«, für den auf den folgenden Seiten sich auch der jetzige und der einstige Kulturdirektor den Fragen von Tanja Brandmayr (Stieber) sowie Thomas Philipp und Thomas Diesenreiter (Janko) stellten. Weniger zum Brainstorming als zum Protest zumute ist ob des prekären Dauerzustandes der Unterversorgung die KAPU, von deren »Großer Lightshow« Stephan Roiss auf Seite 6 Zeugnis ablegt.
»Ein Schlaglicht auf eine Geschichte der ewigen Wieder-holung« wirft Kristina Hofer in ihrem Text auf Seite 7 über die Geschlechterverhältnisse und Arbeitsteilung in der KAPU der 00er Jahre – nicht die KAPU soll hier gedisst werden, denn so machen‘s alle.
Über 1938, die Reichspogromnacht und den eskalierenden Antisemitismus schreibt Luis Liendo Espinoza auf Seite 8, Stephan Grigat auf Seite 9 über Äußerungen der österreichischen Finanzministerin und den Antisemitismus in der Globalisierungskritik.
Lars Quadfasel rezensiert auf Seite 10 das neue Buch »Gegenaufklärung« mit Beiträgen zum Poststrukturalismus, Erwin Riess macht auf Seite 11 mit einem Vorabdruck große Lust auf seinen vierten Groll-Roman. Thomas Meinecke hat sein Diskursrad weiter gedreht und den neuen Roman »Lookalikes« vorgelegt, den Didi Neidhart zusammen mit einem neuen Buch über den Schriftsteller, Musiker und DJ Meinecke bespricht.
Anna Masoner liefert auf Seite 18 einen Bericht über ein »Camp für politisches Engagement, Aktivismus und Beteiligung« in Wien.
Die Doppelseite 14, 15 ist der publizistische Start für eine Weiterführung des Symposiums »Treffpunkt Afrika« der Stadtwerkstatt, das im Frühjahr 2012 über die Bühne gehen wird: Der Trauner Komponist Klaus Hollinetz verfasste einen Tribut an Keith Goddard – Komponist, Aktivist, Musikforscher und -promoter aus Harare, der 2009 verstorben ist.
Außerdem sprach Theresa Luise Gindlstrasser mit Pamela Ripota und Rainer »Rupi« Ruprechtsberger über das Projekt »Tonga.Online«.
Feel well, get angry
k.